Mit warmen Steinen entspannen

Bei einer Massage denken viele Menschen zuerst an weiche Hände, die verspannte Muskeln sanft durchkneten. Doch mittlerweile hat sich im Wellnessbereich eine weitere Form etabliert: die Hot-Stone-Anwendung.

Bei der Hot-Stone-Massage wird der Körper mit warmen Steinen massiert. Diese übertragen ihre Wärme auf den Körper und sorgen so für ein angenehm entspannendes Gefühl. Woher diese Form der Massage genau stammt, ist unklar. Möglicherweise hat sie ihren Ursprung auf Hawaii, wo es eine alte Tradition der Ureinwohner war, sich mit den Steinen von Schmutz zu befreien, gleichzeitig aber auch die Durchblutung anzuregen», sagt Dagmar Fleck, Steinheilkunde-Expertin und Buchautorin. Allerdings wurde Ähnliches auch schon bei Indianern und asiatischen Naturvölkern gesehen.

Eingesetzt werden Basaltsteine. Sie sind sehr hart und haben ein sehr gutes Wärmeleitungs- und Speichervermögen.

Jeder Therapeut nutzt gleich einen ganzen Satz verschieden großer Steine. Kleinere können beispielsweise zwischen den Zehen, größere am Rücken oder Oberschenkel eingesetzt werden. Wichtig ist vor allem, dass sie möglichst glatt geschliffen sind - am besten auf natürlichem Weg, zum Beispiel durch die Brandung.

Zu der Hot-Stone-Behandlung gehören ein statischer und ein dynamischer Teil. Zuerst werden die statischen Steine in einem Wasserbad auf etwa 60 Grad aufgewärmt, auf die Massagebank gelegt und mit einem Tuch abgedeckt  Darauf lässt sich der Kunde nieder, so dass die Steine unter anderem neben der Wirbelsäule liegen und einige Minuten ihre Wärme abgeben können.  Anschließend werden die zu massierenden Körperstellen mit einem warmen Öl eingerieben. 

Durchblutung und Lymphfluss werden angeregt

Der Behandler nimmt dann - ebenfalls erwärmte - Steine in seine Hände und beginnt die Massage.  Durch die Steine, die wie eine Ergänzung der Handfläche sind, werden die Gelenke des Masseurs entlastet, weil er nicht so stark drücken muss.

Viele Massierte berichteten sogar, dass sie die Steine kaum spüren, sondern vor allem die Wärme. Die Hot-Stone-Massage bringt aber nicht nur Entspannung.  Durch die Massage und die Wärme werden die Durchblutung und der Lymphfluss angeregt sowie das Bindegewebe von Giften und Schadstoffen befreit,

Empfohlen wird die Anwendung, die meist 45 oder 60 Minuten dauert, vor allem für gestresste Menschen Sie kommen zur Ruhe und können entschleunigen. Wegen der Tiefenentspannung durch die warmen Steine ist sie auch bei Menschen mit Muskelverspannungen etwa im Nacken- oder Lendenbereich beliebt.



Therapie eignet sich nicht für jeden

Doch nicht jeder sollte sich mit den warmen Steinen behandeln lassen. Es ist nicht geeignet für kleine Kinder und Menschen, die besonders kälte- oder hitzeempfindlich sind. Bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Bluthochdruck, Schwangerschaft, fieberhaften Infekten oder entzündlichen Gelenkerkrankungen sollte die Massage ebenfalls nicht angewandt werden.

Auch die Wahl des Therapeuten sollte sorgfältig sein. Wenn jemand keine Fragen zu dem energetischen Zustand oder Gelenksentzündungen stellt, sollte man vorsichtig sein. Schließlich sei es wichtig zu wissen, wie der Kunde auf Wärme reagiert.  
 


Schlecht ist   ebenfalls, wenn der Behandler mit den Steinen auf Knochen oder feste Knorpel geht, die Steine zu stark erwärmt oder aus Unwissenheit kühler als etwa 60 Grad lässt - dann wäre der therapeutische Sinn verfehlt.  Falsch ist auch, wenn die Steine direkt auf den Körper gelegt werden  Das sei zwar ein typisches Bild zur Illustration der Massage mit heißen Steinen, in der Praxis aber völlig falsch.  Das kann zu Verbrennungen führen, deswegen wird zum Schutz immer ein Handtuch dazwischen gelegt. 

Als Ergänzung zur Hot-Stone-Massage hat sich eine ähnliche Anwendung entwickelt, bei der mit kalten Steinen gearbeitet wird. Dafür werden gekühlte Marmorsteine verwendet, die als Gegenreiz zu den warmen Basaltsteinen dienen. Schwere Beine beispielsweise können mit je einem warmen und einem kalten Stein gleichzeitig und Überkreuz massiert werden, so dass in der Wade ein wohliges Kribbeln entsteht.