Symptome

Gefühl innerer Leere

Burnout bezeichnet einen Zustand allgemeiner Erschöpfung und innerer Leere, der nach jahrelanger beruflicher Frustration vor allem bei anfänglich sehr engagierten Menschen auftritt (es kann nur ausbrennen, wer vorher entflammt war). Gemäß dem Internationalen Katalog für psychische Störungen und Krankheiten (ICD 10) wird Burnout mit der Schlüsselzahl Z73.0 codiert, jedoch nicht als 'echte' Krankheit, sondern nur als 'Begleitumstand'. Es gibt daher auch keine genau definierte Liste von Symptomen. Allgemein werden folgende Symptome als typische Burnout-Symptome beschrieben:

Typisch für Burnout sind die folgenden Bedingungen und Randerscheinungen:

 

Schleichender Prozess

 

Burnout entsteht nicht von heute auf morgen. Es ist ein schleichender Prozess, der aus engagierten, idealistischen Menschen mit der Zeit erschöpfte, ausgebrannte und zynische Mitarbeiter macht. Die Hautursachen sind:

 

 

Burnout-Betroffene waren anfänglich meist engagierte Mitarbeiter mit hohen Idealen (nur wer entflammt war, kann ausbrennen). Diese Ideale sind es, die mit der Zeit durch anhaltenden Stress, fortdauernde Frustrationen und chronische Überarbeitung immer weiter ausgehöhlt werden, bis nur Unzufriedenheit, Zynismus und Erschöpfung übrig bleiben.

 

Hauptursache: Fortdauernde Überarbeitung

 

Eine wichtige Ursache für Burnout ist die fortdauernde Überarbeitung. Ehrgeiz, Pflichtbewusstsein, Suche nach Anerkennung oder Angst um den Job führen dazu, dass Menschen sich über lange Zeit überfordern ohne sich zu erholen und so langsam ausbrennen.

Oftmals befeuert auch ein falscher Umgang mit Stress und seinen Symptomen den Burnout-Prozess. Täglich nervende Kleinigkeiten (Krach mit Kollegen, Mobbing) können ebenso wie kritisiche Ereignisse (Umstrukturierungen, Misserfolge, Aufgabenverlagerungen) zu Abstumpfung, Demotivation und Erschöpfung führen. Sie rauben uns erst den Spaß am Job und schließlich die Lust am Leben.

So könnt Ihr Burnout vermeiden:

  1. Achtet frühzeitig auf Warnsignale: Fühlt Ihr Euch überarbeitet? Müsst Ihr ständig an die Arbeit denken? HabIhr morgens Angst auf dem Weg zur Arbeit ein ungutes Gefühl? Fühlt Ihr Euch schlecht behandelt? Leidt Ihr unter Schlafstörungen, Konzentrationsproblemen oder Verspannungen? Das alles können Warnsignale für Burnout sein. Dann solltet Ihr einen Gang runterschalten und die folgenden Tipps beherzigen.
  2. Gebe in der Regel nur 80%! Viele machen den Fehler, sich chronisch zu überarbeiten. Der Regelfall sollte sein, dass Ihr nur 80% bei der Arbeit leistet, um genügend Reserven zu haben, wenn es eng wird. Viele, die diesen Tipp beherzigt haben, waren hinterher ganz erstaunt, dass Kollegen eher einen Leistungszuwachs wahrgenommen haben!
  3. Nicht alles selbst machen! Immer wieder erleben wir, dass Menschen meinen, alles selbst machen zu müssen. Anstatt zu fragen, ob es jemand genauso gut oder sogar vielleicht besser machen kann. Löst Euch von der Vorstellung, alles selbst machen zu müssen. Konzentriert Euch nur auf die strategischen Dinge, die Euch voranbringen.
  4. Stress und Druck vermeiden! Lasst Euch nicht unter Druck setzen. Nehmt Euch alle Freiheiten, die Ihr kriegen könnt. Verpasst auch mal Termine. Auch wichtige Arbeiten können mal warten, dann merken die Kollegen auch, wie wichtig Ihr seid! Wenn Ihr immer wie eine Maschine funktioniert, führt das nur dazu, dass andere sich daran gewöhnen.
  5. Spaß ist erlaubt! Versucht, Spaß bei der Arbeit zu haben und zu machen. Humor ist eine der besten Strategien für den Umgang mit Stress. Lächelt die Launen des Chefs einfach weg. Denkt nicht nur positiv sondern versuchet auch aktiv eine positive Stimmung zu verbreiten.
  6. Netzwerker sind im Vorteil Wenn es eng wird, sind Freude besonders wichtig. Versucht frühzeitig ein Netzwerk von Kollegen aufzubauen, die bereit sind,Euchzu unterstützen. Das ist ganz einfach: Menschen, die Gutes erfahren, sind auch gerne bereit, Gutes zurückzugeben.
  7. Auf die Tätigkeit kommt es an! Schielt nicht auf das Gehalt der anderen. Versucht das Gute in Eurer Arbeit zu sehen. Viele pflegende Berufe sind schlecht bezahlt - oft aber ethisch von großem Wert. Zieht Befriedigung aus Eurer Tätigkeit, nicht aus der Anerkennung oder dem Gehalt.

 

Therapie

 

Autogenes Training und Stressbewältigung

 

Ein Auslöser für Burnout ist chronischer Stress. Insbesondere mit autogenem Training lässt sich Stress wirkungsvoll abbauen. Entsprechende Kurse finden Sie zum Beispiel bei der Volkshochschule und sie werden oft von Krankenkassen bezuschusst.

 

Coaching

 

Ein Coach kann Ihnen dabei helfen, Selbstmanagement und Selbstwahrnehmung zu verbessern sowie eigene Stärken auszubauen, um so im Beruf voranzukommen oder Lösungen für Probleme zu finden. Viele Unternehmen bieten internes Coaching durch besonders qualifizierte Mitarbeiter an. Viele Coaching-Methoden sind aus der Psychotherapie entlehnt

 

Psychotherapie

 

Insbesondere wenn Ihr das Gefühl habt, dass die Ursachen für Euer Burnout tiefer liegen und vielleicht auch auf Traumata in der Kindheit zurück gehen, solltet Ihr einen Psychotherapeuten aufsuchen. Achtung: Nur der Begriff "Psychotherapeut" ist vom Gesetz her als Berufsbezeichnung geschützt und darf nur von qualifizierten Personen verwendet werden. "Therapie, Coaching, Beratung" darf jeder auch ohne Ausbildung anbieten. Wenn Ihr eine Psychotherapie möchten, die wissenschaftlich fundiert ist und nicht nur an der Oberfläche bleibt, solltet Ihr Euch an einen "psychologischen Psychotherapeuten" wenden. Psychologische Psychotherapeuten haben ein umfassendes Psychologie-Studium absolviert und anschließende eine anerkannte Ausbildung zum Psychotherapeuten durchlaufen.

 

Ein Psychotherapeut wird mit Euch zusammen versuchen, die Ursachen für ihr Burnout zu ergründen und aufzuarbeiten. Je nach dem welcher Schule der Psychotherapeut angehört, wird es dabei andere Schwerpunkte setzen.

 

Homöopathie

 

Mehr und mehr Ärzte und Heilpraktiker verschreiben homöopathische Mittel, z.B. Globoli (kleine Perlen, die mit einem Wirkstoff beschichtet sind). Homöopathische Mittel enthalten nur geringste Mengen eines Wirkstoffes, der ähnliche Symptome auslösen kann. Das Motto der Homöopathie lautet "Gleiches mit Gleichem bekämpfen". Die Wirkstoffe müssen für jeden Patienten individuell zusammengestellt werden, da ihre Wirksamkeit auch von der individuellen Konstitution abhängt. Wissenschaftliche Belege für die Wirksamkeit gibt es allerdings nicht - aber homöopathische Mittel können (aufgrund der geringen Wirkstoffmengen - oft ist ein Wirkstoff auch gar nicht mehr nachzuweisen) zumindest auch keinen Schaden anrichten.

 

Medikamente

 

Wenn Burnout mit Angstzuständen, großer Nervosität und ausgeprägten depressiven Phasen einhergeht, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Er kann diese Zustände auch medikamentös behandeln, wobei die meisten Medikamente erhebliche Nebenwirkungen aufweisen. In vielen Fällen wird er daher vorher zu klären versuchen, ob nicht auch eine Psychotherapie Erfolg versprechend ist. Wenn ein Arzt eine Psychotherapie verschreibt, wird sie von der Krankenkasse oft bezuschusst oder ganz getragen.