Bulimie, Magersucht und Ess-Sucht sind ernstzunehmende Krankheiten

Anorexie und Bulimie - Erkrankungen mit Suchtcharakter

Ursachen für Ess-Störungen liegen unter anderem in der Werbung und dem vermittelten Schönheitsideal, das dem natürlichen Körperbau der meisten Frauen gar nicht entspricht. Superdünne Models sind teilweise Vorbilder, denen die Mädchen nicht ausweichen können. So sind 95 Prozent aller Patienten mit Ess-Störungen weiblich. Die Frauen glauben, mit dem Erreichen der Traumfigur könnten sie ihre Ängste und Probleme beseitigen. Magersucht kann aber auch eine Folge von Problemen mit dem Erwachsenwerden und dem Ablösen vom Elternhaus sein. Mit der Magersucht bleiben die Mädchen Kind.

Angehörige sollten die betroffende Person vorsichtig und ohne Vorwürfe ansprechen, eventuell professionelle Hilfe vermitteln. Bei Minderjährigen sollten die Eltern ohne Zögern die Initiative ergreifen und zum Beispiel eine Familientherapie organisieren.

Betroffene können selbst nur schwer die Krankheit erkennen. Dennoch ist es wichtig, die Verantwortung zu übernehmen. Es gibt die Möglichkeit, sich an den Hausarzt oder einen Psychotherapeuten zu wenden. Weitere Möglichkeiten: Familienberatungsstellen, Sozialdienste, Suchtpräventionsstellen, Schulpsychologische Dienste oder auch Literatur zum Thema lesen.

 

 

Sie hungern sich fast zu Tode oder stopfen unvorstellbare Mengen in sich hinein, um sich umgehend wieder zu übergeben - Magersucht oder Ess-Brech-Sucht genannt. Magersucht, die vor allem in der Pubertät beginnt, ist eine schwere Erkrankung, an der rund 15 Prozent der betroffenen Mädchen sterben. Etwa ein Prozent der 13- bis 18-Jährigen sind magersüchtig, ca. drei Prozent sind an Bulimie erkrankt. Die Tendenz steigt - auch bei jungen Männern.

 

Wann liegt eine Essstörung vor?

 

Essstörungen sind nicht nur eine Frage des äußeren Erscheinungsbilds. Auch Normalgewichtige können essgestört sein. Hinweise auf eine Essstörungen sind folgende „Ja“-Punkte:

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Krankheitsbild Bulimie

Bulimiker essen mindestens zweimal pro Woche in kurzer Zeit eine große Menge, die sie danach wieder erbrechen. Bulimiker erkennt man häufig nicht, da sie oft ihr normales Körpergewicht halten können. Verdacht sollte bereits bei regelmäßigem Gang auf die Toilette nach dem Essen, rätselhaftem Verschwinden von Lebensmitteln, Geldnot des Betroffenen aufkommen.


In unserer Gesellschaft ist Essen immer auch ein gesellschaftliches Ereignis, Mittel zum Ausdruck der Zuneigung, Luxus, Symbol für gesellschaftlichen Status, Ausdruck der Lebensideologie, umweltpolitisches Statement, Belohnung, Strafe und ein Druckmittel. Immer mehr dreht sich um das wie, was und wieviel. Leistungsdruck und Schönheitsideal führen dazu, dass viele Frauen ständig Angst vor dem Dickwerden haben. Ein gestörtes Verhältnis zum Essen aber macht krank und führt zu psychosozialen Krankheiten, die unter dem Begriff Ess-Störungen zusammengefasst werden. Etwa eine von hundert Frauen oder Mädchen erkrankt daran. Eine dieser Krankheiten, die Bulimie oder Ess-Brechsucht, tritt in vergangenen Jahren eindeutig häufiger auf. Ess-Störungen werden erst seit den siebziger Jahren als Krankheiten definiert und erforscht, doch bis heute weiß man relativ wenig über die Risikofaktoren.

 

 

Bulimie ist wahrscheinlich die häufigste Essstörung, die Dunkelziffer ist recht hoch.
Ca. 10% der Frauen und Mädchen zwischen 15 und 30 Jahren sind betroffen.
Weniger als 10% der Betroffenen sind Männer.

Wie kann man eine Bulimie erkennen?
Vom äußeren Erscheinungsbild sind die Menschen mit Bulimie unauffällig, d.h. normal bis leicht über- bzw. untergewichtig. Auch ihr Essverhalten in der Öffentlichkeit ist unauffällig, ihre Essanfälle erleiden sie im Geheimen.
An dieser Checkliste können Sie das Problem erkennen:

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Gefühlssituation der Betroffenen:
Die Anfälle und den dazugehörige Kontrollverlust erleben die Betroffenen als schlimmes Versagen, das sie mit Scham und Ekel erfüllt. Das Erbrechen bringt kurzfristig Erleichterung, dann kommt es aber auch deshalb zu Gefühlen von Scham, Schuld und Ekel. Soziale Isolation, sowie Ängste und depressive Zustände kommen als Folgen der Erkrankung oft noch hinzu.

Körperliche Folgen der Bulimie:
Die Auswirkungen von Bulimie können lebensbedrohliche Ausmaße annehmen:
 

 

 


Die Ursachen der Bulimie:
Bulimie ist, wie alle Essstörungen als Hinweis auf Mangel und Leiden zu verstehen, das über diese Störung ausgedrückt wird:
 

 

 



Wege aus der Bulimie:
Um die Bulimie zu überwinden ist eine Veränderung des Essverhaltens und der Einstellung zu Essen, Gewicht und Figur notwendig. Das geht nur Hand in Hand mit der Entwicklung der Gesamtpersönlichkeit:
 

 

 

 

Krankheitsbild Magersucht

Magersüchtige essen über längere Zeit sehr wenig und gelten als krank, wenn ihr Body Mass Index (BMI) weniger als 17,5 beträgt. Zu den Folgen von einseitiger Ernährung und Gewichtsverlust zählen: Wassereinlagerung im Gewebe, trockene Haut, Verstopfung, Blutarmut, Knochenschwund, Zahn- und Nierenschäden, Herzrhythmus- und Hormonstörungen. Signale für Magersucht sind starke Gewichtsabnahme, Kalorienzählen, Fernbleiben von gemeinsamen Mahlzeiten, Schlaflosigkeit, ständiges Frieren.

 

 


Von Magersucht spricht man wenn jemand absichtlich stark untergewichtig ist und daher bereits 15% unter dem Normalgewicht liegt.

Wie kann man Magersucht erkennen?
 

 

 



Die Ursachen der Magersucht:
Zu 90% sind es Mädchen und junge Frauen, die an Magersucht erkranken.
Sie sind typischerweise intelligent, leistungsorientiert und angepasst, es sind wahre „Herzeigekinder“, die Umgebung kann äußerlich überhaupt keinen Grund für die Erkrankung einsehen.

Innerlich sieht es jedoch anders aus:
 

 

 


Wege aus der Magersucht
Das extreme Untergewicht verursacht schwerwiegende medizinische Probleme wie Stoffwechselstörungen, hormonelle Veränderungen, depressive Verstimmungen, Mangelkrankheiten, etc.

Menschen, die an Magersucht leiden, brauchen in den allermeisten Fällen ärztliche und psychotherapeutische Unterstützung, wenn sie ihre Sucht durchbrechen wollen.

Ziele der Behandlung sind u.a.:
 

 

 

 

Die ganze Familie gegen die Magersucht

Rund 85 Prozent aller magersüchtigen Jugendlichen werden durch die Multifamilien-Therapie geheilt, bei konventionellen Therapien liegt die Rückfallquote bei mehr als 50 Prozent. Entwickelt hat sie Prof. Michael Scholz von der Uniklinik Dresden, der seit Jahren auf die Behandlung der Magersucht (Anorexie) spezialisiert ist.

Die sogenannte Ess-Sucht

Esssüchtige Personen essen regelmäßig zu viel. Sie essen ohne Hunger und benutzen das Essen als Ersatz für vernachlässigte Gefühle und Bedürfnisse.
Essen ist der Versuch, diese Gefühle zu bewältigen bzw. die Bedürfnisse zu befriedigen.

Oft wird versucht, durch Diäten zu einer Gewichtsabnahme zu gelangen, doch gelingt das nur vorübergehend und führt zu neuen Essanfällen. Ein Teufelskreislauf beginnt.

Esssüchtige Personen haben das Gefühl für Hunger und Sättigung verloren, sie wissen nicht, wann sie wirklich Hunger haben, können auch nicht unterscheiden zwischen Hunger und Appetit.

Für die Ursachen und die Wege aus der Esssucht gilt das gleich wie schon allgemein unter dem Punkt Essstörungen angeführt.
 

 



Adipositas - auch eine ernstzunehmende Ess-Störung


Adipositas ist ein Zustand, der durch eine übermäßige Ansammlung von Fettgewebe im Körper gekennzeichnet ist. Die Adipositas wird heute als eine chronische Gesundheitsstörung verstanden. Sie beruht auf einer polygenetischen Veranlagung, geht mit einer hohen Begleit- und Folgemorbididtät einher und erfordert ein langfristiges Behandlungs- und Betreuungskonzept. Übergewicht und Adipositas sind in der Bevölkerung epidemisch verbreitet. Etwa jeder dritte erwachsene Bundesbürger ist deutlich übergewichtig und sollte aus medizinischen Gründen Gewicht abnehmen.

 

Binge Eating Disorder

 


Hier eine Checkliste zum Erkennen der Störung:

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Körperliche Folgeerscheinungen
Betroffene müssen nicht unbedingt übergewichtig sein, wenn Sie an einer binge eating disorder leiden, sind es aber oft.
Aufgrund des Übergewichts entstehen medizinische Probleme Bluthochdruck, Diabetes, Herzerkrankungen und Probleme mit dem Skelett.
Zudem kommt es zu sozialem Rückzug und depressiven Zuständen.

Ursachen der Binge Eating Störung

 

 


Wege aus der Binge Eating Störung
Auch hier muss zuerst die zugrunde liegende Essstörung behandelt werden, bevor das Essverhalten verändert werden kann: 

 

 

 

Magersucht am Essverhalten vorhersehbar!

Laut der Gesellschaft für Ernährungsmedizin und Diätetik kann, bevor sich eine Magersucht (Anorexia nervosa) manifestiert, das Essverhalten Angehöriger einen entscheidenden Hinweis auf das zu erwartende Übel geben. Anorektiker essen bereits zwei Jahre vor Ausbruch der Krankheit fast 400 Kilokalorien weniger - durchschnittlich 230 kcal täglich. Die Chancen auf den Erfolg der Therapie sind um so besser, je früher die Erkrankung erkannt wird.

Der gemeinsame Mittagstisch fördert die Familien- und Esskultur
Der gemeinsame Mittagstisch im Kreis der Familie wird vor allem aus zeitlichen Gründen heute weniger gepflegt als früher. Gemeinsames Essen ist Ausdruck einer Familienkultur mit der Funktion der Kommunikation und des Informationsaustausches unter den Familienmitgliedern. Durch aufmerksames Beobachten am gemeinsamen Esstisch könnte auffälliges Essverhalten erkannt und dem Betroffenen frühzeitig geholfen werden, ehe die körperliche und seelische Gesundheit gefährdet wird.

Welches Verhalten ist auffällig?
Wenn Jugendliche peinlichst genau auf den Fettgehalt von Lebensmitteln achten, auffallend langsam essen und ihre Nahrungsaufnahme ständig kontrollieren, sollten bei Eltern und Freunden die Alarmglocken schellen. Meist sind die Betroffenen unter 25 Jahre alt. Es sind oft besonders introvertierte, zuverlässige, gewissenhafte und hilfsbereite Jugendliche mit hoher Intelligenz und hervorragenden Schulleistungen.

Magersucht entsteht in der Regel in der Pubertät.
Deshalb geht man davon aus, dass die Betroffenen Schwierigkeiten haben, ihre Geschlechtsidentität zu finden und somit erwachsen zu werden. Für viele Patienten scheint der Versuch, Kontrolle über ihr Körpergewicht ausüben zu können, ein Gefühl von Sicherheit zu vermitteln. Das Körpergewicht wird eine wichtige Quelle für das Selbstwertgefühl.

Ein weiterer Faktor ist das gesellschaftliche Schönheitsideal. In westlichen Gesellschaften gilt seit etwa den 60er Jahren ein sehr schlanker Körper als attraktiv. Der soziale Druck, dünn zu sein, ist zweifelsohne durch die Medien auferlegt. Frauenzeitschriften, Fernsehen und Werbung fördern die Entstehung fragwürdiger Idole und erzwingen Anpassung in den Bereichen Mode, Schönheit und Erotik. Junge Frauen durchlaufen während der Pubertät körperliche Veränderungen, werden unter Umständen "fülliger" und weiblicher. Während sie erst ein Gefühl für ihren "neuen" Körper entwickeln müssen, können sie durch dieses übertriebene Schlankheitsideal stark verunsichert werden.

Fehlendes Krankheitsbewusstsein erschwert die Therapie
Anorektikern fehlt jegliches Krankheitsbewusstsein, was eine therapeutische Intervention erschwert. Folgen der Mangelernährung sind endokrinologische und körperliche Komplikationen. Der Stoffwechsel, Herz und Kreislauf sowie die Nieren können in ihren Funktionen beeinträchtigt werden, außerdem sind Störungen im Wasser- und Elektrolythaushalt sowie im Blutbild neben allgemeiner Schwäche die Folgeerscheinungen der Magersucht.

Die Therapie magersüchtiger Patienten schließt neben der psychotherapeutischen Behandlung das Erreichen eines normalen Essverhaltens und die Normalisierung des Körpergewichts ein

 

Selbstmotivation einer Bulimie-Patientin

Warum soll ich mit meinen Süchten aufhören?

Weil ich wieder genießen möchte

Weil ich wieder am Leben teilhaben möchte

Weil ich mich nicht mehr verstecken möchte

Weil die Realität echt ist

Weil ich es nicht mehr verdiene, zu leiden

Weil ich die unterschiedlichen Gefühle mit klarem Verstand fühlen und erleben möchte - nur so, lerne ich daraus

Weil ich nicht nur Körper, sondern vor allem Seele und Charakter bin

Weil meine Augen wieder Strahlen sollen

Weil ein Frühstück im Bett der schönste Tagesbeginn ist

Weil Essen Erotik pur ist!

Weil ein weicher Körper elektrisiert

Weil ein weicher Körper besser ist, als ein weicher Kopf(= Gehirn schrumpft bei zu wenig Nahrung)

Weil seinen /meinen Körper zu spüren, glücklich und unabhängig macht!

Essen macht:

STARK

UNABHÄNGIG

FREI !!!

AUSGEGLICHEN

GLÜCKLICH

INTELLIGENT/ KONZENTRIERT

AUFMERKSAM


Essen bringt:

mehr Energie

mehr ZEIT

mehr ZUFRIEDENHEIT

mehr Freunde

mehr Abwechslung

mehr GELD!!!!!!!!