Was ist Sucht?

 



 

Zu den typischen Kennzeichen von Sucht gehören:

 


 

Wonach kann man süchtig sein?


Süchtig werden kann man nicht nur nach Substanzen wie Alkohol, Nikotin und illegalen Drogen, sondern auch nach bestimmten Verhaltensweisen.
Im Prinzip kann eine Sucht nach jedem menschlichen Verhalten entstehen.
Süchte lassen sich einteilen in:

 

1. Substanzgebundene Süchte:

 

Legale Stoffe:

Alkohol

Nikotin

Koffein, Teein

Schnüffelstoffe

Verordnete Medikamente

 

 

Illegale Stoffe:

Opiate

Kokain u. Crack

Cannabisprodukte

Halluzinogene

Synthetische Drogen

Nicht verordnete Medikamente

 

     
 

2. Nicht substanzgebundene Süchte:


Verhaltensweisen mit Suchtcharakter können auch der Einstieg für stoffgebundene Abhängigkeit sein; so kann z.B. Arbeitssucht mit Nikotin-, Koffeinsucht und der Abhängigkeit von Aufputschmitteln einhergehen.
Nicht stoffgebundene Süchte sind sozial anerkannt, es fällt dem Betroffenen eher leicht, den suchtartigen Charakter lange geheim zu halten.

Polytoxikomanie (=Mehrfachabhängigkeit):
Viele Suchtkranke sind nicht nur von einer Substanz abhängig, oft liegt eine
Mehrfach- und Mischabhängigkeit vor, z.B. von Alkohol und Tabletten.

 

 Wie entsteht Sucht


Je intensiver sich die Forschung der Frage von Sucht und Abhängigkeit widmet, desto weniger ist eine alleinige Ursache in Sicht.
Es scheinen immer mehrere Faktoren zu sein, die bei der Entstehung einer Sucht zusammenwirken, wobei es meist um eine Wechselwirkung der Persönlichkeit des Betroffenen, seinem sozialen Umfeld sowie der Beschaffenheit und Verfügbarkeit der Droge zu gehen scheint.

 

Persönlichkeit und Lebenssituation

Die beste Vorbeugung gegen eine Sucht (wie gegen jede Form psychischer Störung) ist sicherlich eine gesunde, stabile Persönlichkeit.
Besonders Erfahrungen in den ersten Lebensjahren können das Selbstwertgefühl aber so brüchig und das Bild von sich selbst und den anderen so unsicher und zersplittert werden lassen, dass der Jugendliche oder Erwachsene dann das Leben nur durch die Zufuhr von „Gift“ ertragen kann. Der in der Drogenszene gebräuchliche Ausdruck „Gift“ für die ersehnte Substanz bringt gut zum Ausdruck, wie wenig die Betroffenen lebenswichtige Zuwendung erfahren konnten, ohne sie zugleich auch als gefährlich und schädigend zu erleben.
Jede Krise in der aktuellen Lebenssituation bringt dann eine besondere Anfälligkeit für Suchtverhalten mit sich.

 

Das soziale Umfeld

Im sozialen Umfeld der Herkunftsfamilie erlebt jeder zuerst den Umgang mit Rausch- und Genussmitteln, hier vor allem mit den legalen Substanzen Alkohol und Nikotin, mit Medikamenten, und den Stellenwert von Arbeit, Essen, Einkaufen, Fernsehen etc.
Ab der Pubertät wird die peer group, die Gruppe der Gleichaltrigen zum entscheidenden sozialen Maßstab. Erfahrungen in diesen sozialen Gruppen können den Einstieg zu einer Suchtkarriere bahnen bzw. vorhandene Tendenzen verstärken oder eben auch abschwächen.

 

Die Droge

Die verschiedenen Rauschmittel und die Art ihrer Anwendung haben natürlich unterschiedliche psychische und körperliche Wirkungen und können daher mehr oder weniger rasch abhängig machen. Sachlich richtige Information schützt hier vor allem Jugendliche und junge Erwachsene viel eher vor der Idealisierung von Drogen bzw. der Verleugnung der Gefahren als Mystifizierung und Verteufelung illegaler Substanzen.
Darüber hinaus haben natürlich die Erreichbarkeit und soziale Akzeptiertheit einer Substanz Einfluss auf die Wahrscheinlichkeit, ob sie als Suchtmittel konsumiert wird. Viel mehr Menschen sind von legalen als von illegalen Mitteln abhängig.

 

Folgen von Sucht – check your drugs!


Jeder Missbrauch von Substanzen ist gefährlich, jede Sucht hat mehr oder weniger katastrophale Folgen für den daran Erkrankten, für seine Umgebung, für die Gesellschaft:

 


Oft ist es möglich, zwar nicht die Abhängigkeit oder den Missbrauch von Substanzen zu verhindern, aber doch die damit verbundenen Gefahren zu reduzieren. Dazu gehören unter anderem folgende Maßnahmen:

 

 

 

Was ist Coabhängigkeit


Coabhängige Personen stehen der süchtigen Person nahe und erschweren in ihrem Bestreben, nur das Beste zu wollen und „in bester Absicht zu handeln“, die Selbstständigkeit bzw. Loslösung des Betroffenen.
Süchtige Verhaltensweisen werden dadurch gefestigt und noch verstärkt, der alkoholabhängige Mann verändert z.B. sein Trinkverhalten nicht, da ihn seine Frau immer in der Arbeit entschuldigt.

 

Typische coabhängige Verhaltensweisen 


 

Typischerweise coabhängige Gefühle 


 

Wie reagiere ich als Angehöriger nicht coabhängig oder:
Helfen durch Nicht-Helfen 

Wege aus der Sucht


Eine Sucht lässt sich nicht behandeln, indem man den Abhängigen mit äußerem Zwang die Droge entzieht. Entfällt dieser Zwang, kommt es in der Regel sofort zu einem Rückfall. Verbesserung und Genesung können nur gelingen, wenn der Süchtige selbst den Wunsch entwickelt, sich von der Abhängigkeit zu befreien, und aktiv auf dieses Ziel hin arbeitet.

 

Stationen auf dem Weg aus der Sucht: